Gewerbegebiet Naumannstraße

Entwurf für ein »Dapolin-Beleuchtungs-Transparent« am Haus der Firma Schöneberger Garagen am damaligen Königsweg 37d, Juni 1927
Bauakte Naumannstraße 33 V. alt (1926-27), Blatt 3
Bauarchiv Tempelhof-Schöneberg 

Schadensplan Schöneberg Oktober 1947. Die schwarz eingefärbten Gebäude waren weitgehend erhalten, die schraffierten ganz oder teilweise kriegszerstört.
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Fachbereich Vermessung und Geoinformation 

Schöneberg gehörte nach dem 2. Weltkrieg zum amerikanischen Sektor. Für Baumaßnahmen und die Zuteilung der benötigten Materialien bedurfte es einer Lizenz durch die US-Militärbehörden. Baufreigabeschein vom 7.5.1947 für die Firma Schmidt zur Schaffung von Werkstatträumen.
Bauakte Naumannstraße 31–83, Haus 34
Bauarchiv Tempelhof-Schöneberg

Gewerbegebiet Naumannstraße

Die gewerbliche Nutzung des ehemaligen militärischen Übungsgeländes am Königsweg – so hieß die Naumannstraße bis 1929 – begann, als die Eisenbahntruppen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges aufgelöst werden mussten.

Anfang der 1920er Jahre wurden einzelne Parzellen an Gewerbetreibende verpachtet. Als einer der ersten pachtete Otto Speck 1920 am Königsweg 31 ein Grundstück, um einen Kraftwagenpark zu errichten. Nach und nach siedelten sich weitere Betriebe an, hauptsächlich rund um die KFZ-Branche und das metallverarbeitende Gewerbe. Es gab Garagenhöfe, Autowerkstätten und Tankstellen, Alteisen- und Metallhändler und vor allem im südlichen Abschnitt Lagerplätze für Holz und Kohlen.

Gewerbegebiet im Wandel

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt auch das Gewerbegebiet Naumannstraße Schäden durch Luftangriffe. Doch die meisten Gebäude blieben erhalten und die gewerbliche Nutzung wurde nach 1945 fortgeführt.

Das Spektrum reichte von der Arztpraxis über die Schuhfabrik bis zum Autohändler und zur Großspedition. Viele Firmen mieteten hier Lagerplätze an, denn die Mieten waren günstig.

2013 kaufte ein Investor das von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben feilgebotene Areal. Alteingesessenen Mietern wie der Spedition Kanitz und einigen Autowerkstätten wurde gekündigt. Nun firmiert das Gelände unter dem Namen »Naumannpark« als Standort für die Kreativwirtschaft.