Schöneberger Militärbahnhof

Das Schöneberger Stationsgebäude der Militäreisenbahn 1890, von Südosten aus gesehen
Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg   

Reservisten der Eisenbahntruppe auf dem Militärbahnhof in Schöneberg, um 1910
Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg

Ruine des Schöneberger Bahnhofsgebäudes kurz vor dem Abriss 1955
Foto Kindermann, Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg

Das Schöneberger Stationsgebäude der Preußischen Militäreisenbahn an der Kolonnenstraße 31, straßenseitig, Blickrichtung Norden, Postkarte um 1910
Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg

Militärbahnhof Schöneberg

Hier gegenüber stand einst das Stationsgebäude des Preußischen Militärbahnhofs in Schöneberg. Der Bau des Militärbahnhofs begann 1873, kurz nach Aufstellung des Eisenbahn-Bataillons, das in der neu errichteten Kaserne an der Fiskalstraße, heute Kesselsdorfstraße, stationiert war.

Neben dem Stationsgebäude im wilhelminischen Stil entstanden mehrere Schuppen und Werkstattgebäude sowie ein Kriegsdepot mit der Feldausrüstung des Eisenbahn-Bataillons. Südlich des Bahnhofs wurde das Übungsterrain für die Eisenbahntruppen angelegt.

Wenige Monate nach Eröffnung der Berlin-Dresdner-Eisenbahn 1875 wurde die hier parallel verlaufende Militärbahnlinie in Betrieb genommen. Die Strecke führte zum Schießplatz Kummersdorf und nach Jüterbog.

 

Die Militäreisenbahn stand ab 1888 auch der Zivilbevölkerung zur Verfügung. Vom Bahnhof Schöneberg aus konnten man für vergleichsweise wenig Geld bis Jüterbog fahren. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Preußische Militärbahn in zivile Verwaltung über und die Gleisanlagen wurden fortan für den Güterverkehr genutzt. Das Stationsgebäude an der Kolonnenstraße erlitt im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden. Die Ruine wurde 1955 abgerissen.

Trotz des starken städtebaulichen Wandels sind noch letzte Überreste der Militärbahn erhalten: Die früheren Verwaltungsgebäude an der Kolonnenstraße, wo sich auch eine technische Bibliothek befand (heute Havelland-Schule) und ein Magazingebäude (heute Wilhelm-Kabus-Straße 39).