Militärbauamt und Eisenbahn-Pioniere

Die vom 2. Eisenbahnregiment auf dem Übungsplatz errichtete Kriegsbrücke, die wegen eines Materialfehlers einstürzte. Im Hintergrund die Kasernenbauten an der General-Pape-Straße, 1893
Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schöneberg

Militär bei einer Brückenbauübung auf dem Gelände des Übungsplatzes, 1915. Rechts die Häuser am Königsweg (heute Naumannstraße)
Landesarchiv Berlin

Bauakte Naumannstraße 31–85, Haus 34, 1939. Als Eigentümer ist das Heeresbauamt Berlin genannt.
Bauarchiv Tempelhof-Schöneberg

Eisenbahn-Pioniere

Das Areal südlich der Kolonnenstraße und östlich des damaligen Königswegs (heute Naumannstraße) gehörte seit Mitte des 19. Jahrhunderts dem Militärfiskus. Dieser hatte es nach und nach von Schöneberger und Tempelhofer Bauern als Übungsgelände für die Berliner Garnison erworben. Zuvor war es oft zu langwierigen Auseinandersetzungen gekommen, weil die Bauern Flurschädigungszahlungen vom Militär verlangt hatten.

Das Gelände diente den ab 1872 aufgestellten Eisenbahntruppen als Übungsplatz. Hier probten sie den Bau von Behelfsbrücken und Tunnelstrecken und die Verlegung oder Reparatur von Gleisen.

Nutzung durch das Militär

Im Ersten Weltkrieg ließ das Militär-Bauamt Berlin den Übungsplatz am Königsweg ausbauen und angrenzend an den Kirchhof eine Reihe von Lagerhäusern und Werkstattgebäuden errichten.

Und auch nach Kriegsende und der Demobilisierung hielt eine teilweise militärische Nutzung an. Während der NS-Zeit errichtete das Heeresbauamt auf der Ostseite mehrere langgezogenen Ziegelbauten, als Unterkunfts- und Lagergebäude. Diese Gebäude sind heute weitgehend erhalten und werden gewerblich und als Ateliers genutzt.