Schöneberger Gaswerk und EUREF-Campus

Schöneberger Gasanstalt, Blick vom großen Gasbehälter auf die andern drei Gasbehälter vom Gaswerk Schöneberg, 1930er Jahre
Foto Friedrich Seidenstücker, bpk

Die Veranstaltungskuppel im Gasometer bei der Eröffnung 2009. Sie wurde anlässlich der Fußball-WM 2006 entworfen und war der Reichstagskuppel nachempfunden. 
EUREF AG

EUREF-Campus mit Tankstelle für Elektroautos 2016
Foto Ricarda Spiegel, EUREF AG

Blick vom Führungsgerüst des Gasometers Richtung Westen, rechts oben ist eine Besuchergruppe zu erkennen, Juli 2017
Foto Gasometertour.de

Das Schöneberger Gaswerk

Die Gasanstalt Schöneberg ging 1871 unter der Leitung von Leonard George Drory in Betrieb. Sie war das dritte Gaswerk der Imperial Continental Gas Association, einem englischen Unternehmen, das bereits 1854 einen Vertrag mit dem Dorf Schöneberg über die Gasbeleuchtung der Straßen geschlossen hatte.

Bald schon stieß die Gasanstalt an die Grenzen ihrer Kapazität und ab 1889 wurde die gesamte Anlage grundlegend modernisiert und erweitert. Aus dieser Zeit stammen die denkmalgeschützten Klinkerbauten des Berliner Architekten Alfred Messel.

Im Ersten Weltkrieg wurden die englischen Besitzer enteignet und 1940 ging das Gaswerk Schöneberg in den Besitz der GASAG über.

EUREF-Campus 
Zukunftsort der Energiewende

Das Gelände des Gaswerks Schöneberg wurde 2007 an einen Investor verkauft und firmiert nun als EUREF-Campus. Das Kürzel steht für »Europäisches Energie Forum« und umreißt die Idee, das 5,5 Hektar große Quartier zum Vorzeigeprojekt der Energiewende zu entwickeln. Die denkmalgeschützten Bauten wie das Kessel- und Maschinenhaus mit Wasserturm oder das Retortenhaus von Messel wurden energetisch saniert, neue Gebäude klimaneutral errichtet.

Zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich hier angesiedelt, darunter auch der neue TU-Campus EUREF, wo zum Themenkomplex Stadt und Energie geforscht wird, oder die größte Elektrotankstelle Deutschlands. Bezogen auf die CO2-Emission erreicht der EUREF-Campus schon seit 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2050.