Alfred-Lion-Steg
Der Alfred-Lion-Steg wurde im Rahmen des Programms »Stadtumbau« als Fuß- und Radwegbrücke über die Bahntrassen gebaut. Er ist Teil des Ost-West-Grünzugs, der die Tempelhofer Gartenstadt mit der Schöneberger Insel verbindet. Benannt ist die 2012 eingeweihte Brückenach dem amerikanischen Musikproduzenten Alfred Lion. Er begründete zusammen mit dem ebenfalls aus Berlin stammenden Francis Wolff das berühmte Plattenlabel Blue Note Records. Dessen Logo war Programm: »The Finest in Jazz since 1939«.
Der Name war in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg umstritten. Zur Debatte stand auch die Bibliothekarin und NS-Widerstandskämpferin Hertha Block. Nach ihr wurde schließlich der neu angelegte Verbindungsweg durch den Naumannpark bis zur Gontermannstraße benannt.
Alfred Lion
Alfred Lion wurde am 21.4.1908 unter dem Namen Alfred Wladislaus Lion in der Wielandstraße 22 in Friedenau geboren und wuchs in der Nähe des Lützowplatzes auf. Schon als Kind begeisterte er sich für Musik. Um 1920 hörte er erstmals eine Kapelle Dixieland spielen, was seine Leidenschaft für Jazz entfachte.
Lions Mutter war jüdisch. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 flüchtete Alfred mit ihr zusammen nach Chile. Von dort emigrierte er 1936 in die USA und beantragte die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Januar 1939 riefen er und Francis Wolff das Jazzlabel Blue Note Records ins Leben.
Obwohl Lion selbst kein Instrument spielte, besaß er ein untrügliches Gespür für musikalische Qualität und wurde als Musikproduzent zu einer Schlüsselfigur des amerikanischen Jazz. »It must schwing« lautete sein Credo.